Myokine sind Botenstoffe (Proteine oder Peptide), die von der Skelettmuskulatur produziert und freigesetzt werden – vor allem während und nach körperlicher Aktivität. Sie wirken sowohl lokal im Muskel als auch im gesamten Körper, weshalb man sie oft als eine Art „Hormon des Muskels“ bezeichnet.
Myokine haben eine Vielzahl von Funktionen, die sich auf Stoffwechsel, Immunsystem, Gehirn, Fettgewebe und Knochen auswirken:
- Stoffwechselregulation
- Erhöhen die Glukoseaufnahme in den Muskeln → bessere Blutzuckerkontrolle (wichtig bei Diabetes).
- Fördern den Fettabbau und hemmen Fettgewebsentzündungen.
- Entzündungshemmung
- Viele Myokine wirken anti-inflammatorisch und senken chronische stille Entzündungen, die bei Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorkommen.
- Einfluss auf das Gehirn
- Manche Myokine fördern die Neuroplastizität und kognitive Funktionen (z. B. Gedächtnis, Stimmung).
- Sie können Depressionen und Demenz entgegenwirken.
- Wirkung auf andere Organe
- Knochen: fördern Knochenneubildung und -stabilität.
- Herz: unterstützen Gefäßgesundheit und Herzfunktion.
- Immunsystem: modulieren Immunantworten.
Myokine sind die Sprache, mit der Muskeln mit dem ganzen Körper kommunizieren. Bewegung macht den Muskel zu einem Organ, das Gesundheit weit über Kraft und Ausdauer hinaus beeinflusst.